Die Fahrt ins Blaue ist seit 1982 ein fester Bestandteil im Wanderplan der OG. Vom damaligen Vertrauensmann Roland Klöckler erstmals durchgeführt, wird diese Fahrt seit 1986 vom Wirtschaftsausschuss als Städtefahrt angeboten. Die Reiseziele werden immer mit Sorgfalt zusammengestellt. Femer wird diese Fahrt immer am Muttertag veranstaltet und ist ausschließlich für die Helfer beim Offenen Wandertag gedacht. Das Reiseziel ist unbekannt und muß erraten werden. So war es auch am Sonntag, 13. Mai. 56 Teilnehmer bestiegen erwartungsvoll den Bus der Fa. Buck Reisen. Bald wurden Zettel verteilt mit der Überschrift "Wohin geht die Reise?" Dazu gab es einige Tipps wie: Die gesuchte Stadt ging aus einer im VII. Jahrhundert gegründeten Benediktinerabtei hervor. Sie liegt am Flüsschen Lauter. Die gesuchte Stadt hat mehrere Ähnlichkeiten mit Wolfschlugen, gemeint war der Buchstabe W und die Einwoh- nerzahl. Um es kurz zu machen, die gesuchte Stadt hieß Weißenburg auf französisch Wissembourg. Von 56 Teilnehmern wurden 26 richtige Antworten registriert. Durch Losentscheid wurden drei Personen festgestellt. Der 1. und 2. Preis gingen an Brigitte und Reinhold Hangleiter der 3. Preis an Karl Keuerleber. Bei strahlendem Sonnenschein wurde als erstes ReisezIel das Deutsche Weintor in Schweigen-Rechtenbach angefahren. 1936 wurde es in nur achtwöchiger Bauzeit errichtet und gilt als Eingangstür zur Deutschen Weinstraße. Wein und Wald bestimmen den Charakter dieser idyllischen und fruchtbaren Landschaft, deren Atmosphäre südlich und fast ein wenig toskanisch ist. Nach einem Frühstück fuhr man weiter nach Wissembourg, der nördlichsten Stadt im Elsass, direkt an der deutschen Grenze, wo die Hügellandschaft allmählich beginnt, in ein Gebirge überzugehen. Der Bus parkte am Rand der Stadt, zu Fuß ging es zum Place de Republique am Hotel de Ville, was so viel heißt wie Rathaus. Zwei charmante Elsässerinnen als Stadtführer gaben sich Mühe den Teilnehmem die Stadt ins Gedächtnis zu bringen. Die Stadt entwickelte sich aus einer Benediktiner Abtei zu einem unterelsässischen Verwaltungs- und Einkaufszentrum. Vor allem im malerischen Bruchviertel an der Lauter, auch Klein Venedig genannt, findet man noch vieles aus der Vergangenheit. Die Stiftskirche St. Peter und Paul aus dem 13. und 14. Jh., romanischer Turm, ist neben dem Straßburger Münster die größte gotische Kirche des Elsass. Ein bemerkenswerter Kreuzgang und bedeutende Glasfenster begeistem den Besucher. Beim Stadtbummel fällt vor allem das Salzhaus mit dem gewaltigen Dach und das Haus Stanislaus auf. Auch eine Stadtbefestigung ist noch vorhanden. Das nördliche Elsass ist wald- und burgenreich, zu diesen Burgen gehört auch die Ruine Fleckenstein. Unterhalb dieser Burg wurde eine Rast eingelegt, wer wollte, konnte die Ruine besteigen. Sie ist eine der zahlreichen Burgen entlang der Pfälzer Grenze, die fast durchweg in der Stauferzeit entstanden. Die Ruine Fleckenstein liegt auf einer Felsplatte, die 43 m hoch, 52 m lang und bis zu 8 m breit ist. Buckelquader kennzeichnen die ältesten Bauteile aus dem 12. Jh. Räume und Gänge waren überwiegend direkt aus dem Felsen geschlagen. Die Aussicht von oben über die maiengrünen Wälder war herrlich. Wiederum in der Pfalz gab es eine Stippvisite im Dahner Felsenland. Ein kleiner Spaziergang führte hinauf zum imposanten Teufelstisch über Hinterweidenthal. Das phantastische Felsgebilde scheint allen Gesetzen der Statik zu spotten. Mancher Besucher mag ein Magenkribbeln verspüren, wenn er unter dem Felsen hindurchgeht. Im Übrigen ist dieser Teufelstisch ein beliebtes Fotomotiv. Von Hinterweidenthal steuerte man direkt auf Oberotterbach zu, ein kleines Dorf, das wiederum an der deutschen Weinstraße liegt. Im romantischen Innenhof Wolfschlugen e.V. eines Weinguts unter Rebenlauben war der gesellige Abschluss bei Pfälzer Spezialitäten. In der Weinstube hingen Pfälzer Sprüche wie " Liewer kä Wingert wie kän Woin, oder " Es gebt nix Bessres als ebbes Gudes" Die Gruppe sang noch ein paar Lieder, bevor man zur.Heimfah~ aufbrach. Nach so einem schönen Tag waren lobende Worte wohl angebracht, ausgesprochen von Vertrauensmann Bernd Späth galten sie den Organisatoren Willi Stoll und seiner Helga sowie Birgit und Wolfgang Kemmner , die auch unterwegs für Bewirtung sorgten. |