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20.4.2002: Kulturabend im AV-Heim

 Mundart, Ehrungen und Gesang: Der Albverein hatte am Samstag, 20,4. zum 2. Kulturabend in das AV-Heim eingeladen. Die starke Besucherzahl von über 100 Teilnehmern  bestätigte dem Veranstalter die Richtigkeit seines Vorhabens, Vertrauensmann  Bernd Späth konnte als Gastredner den Mundart-Dichter Ralf Jandl alias Karl Napf aus Horb begrüßen. Der Genannte ist Ministerialrat im Ministerium für Wissenschaft,  Forschung und Kunst. Humorvolles mit Hintergrund ist die Spezialität von Karl Napf die auch seine Bücher kennzeichnet, in denen er oft ironisch, aber immer versöhnlich  seinen Landsleuten den Spiegel vorhält. Die Singgruppe unter der Leitung von Paul Enderle sang zum Auftakt zwei Lieder und bekam dafür viel Beifall. Karl Napf trat ans Rednerpult und hatte gleich zu Beginn eine Pointe parat, er meinte unter  ca. 500 Veranstaltungen im Jahr sei dies die einzige die unter Polizeiaufsicht stattfinde, bekanntlich ist unser Vertrauensmann  Bernd Späth Kriminalkommissar. Dass ihm ein Veranstalter einen Parkplatz reserviere komme höchst selten vor. Es sei seine Art offen und gerecht zu sein, dies sei in Stuttgart, wo er beruflich tätig ist, fast aus der Mode gekommen. Danach nahm er die Volkstugend der Sparsamkeit der Schwaben ins Visier. Zitat eines Schwaben als er seine Schulden  vom Häuslesbau bezahlt hatte "seid mir nemme sparen müsset isch nemme sche". Als im 18. Jh. eine Hungersnot war habe man auf der Alb den Feldmäusen mit den Händen nachgegraben und ihnen das letzte Korn weggenommen. Im alten Württemberg  sei die Liebesehe erst durch die Flurbereinigung möglich geworden. Er gab den Rat, nicht auf Schönheit zu schauen, sondern ins Grundbuch, denn Liebe vergeht aber Hektar besteht. Die Kehrwoche sei keine Last, sondern eine Lust, Gartenarbeit sei Sport des Alters. Köstlich war die Geschichte von einer Trauung im Jahr 1947, also zwei Jahre nach Kriegsende,  wo der Schultes dem frisch vermählten Paar das Buch "Mein Kampf" von Adolf Hitler überreichte. Der Bräutigam meinte dieses Buch sei doch nicht mehr zeitgemäß.  Daraufhin sagte der Schultes, ich habe noch so viel davon, dass ich froh bin wenn eines weg ist. Vorwiegend heiter ist die Devise von Karl Napf, wobei er sein Publikum gut zu unterhalten weiß.  Der rege Zuspruch beweist dies. Mit einem Weinpräsent und einem AV-Kochbuch wurde er verabschiedet. Die Pause zwischen den Vorträgen nutzte Vertrauensmann Bernd Späth zu Ehrungen.  Geehrt wurde Hans Janocha für 25 jährige  Mitgliedschaft mit Urkunde, Anstecknadel  und einem Buch von der Ortsgruppe. Der Geehrte sei nicht nur Wanderführer  sondern habe auch das farbige AV-Emblem  im Versammlungsraum gemalt.  Seit Wilhelm Vollmer verstorben ist hat die OG keinen Ehrenvorstand mehr. In einer Ehrenurkunde wurde Roland Klöckler zum Ehrenvertrauensmann ernannt.  In besonderer Würdigung auf dem Gebiet der langjährigen Betreuung der OG als Vertrauensmann. Wir danken Roland Klöckler lür die langjährige und selbstlose Arbeit für unsere Ziele. Natur Heimat und Wandern, unterschrieben ist die Urkunde von Präsident Dr. Hans Ulrich Rauchfuss. Ehefrau Christa die ihren Roland immer  unterstützt erhielt ein Blumengebinde.  Abschließend soll auch die gute Bewirtung und der Blumenschmuck hervorgehoben werden. Ein herzliches Dankeschön an Vertrauensmann Bernd Späth und alle Beteiligten.


Kulturabend 20.4.2002 
V.r.n.l.: Vertrauensmann Bernd Späth, Roland und Christa Klöckler, Hans Janocha.

Kulturabend 20.4.2002 
Ralf Jandl alias "Karl Napf"